Public-Key-Infrastrukturen
Die E-Mail-Verschlüsselungs-Software ,,PGP``10, die 1991 geschrieben wurde und inzwischen der
Quasi-Standard für E-Mail-Verschlüsselung ist und deren freies Pendant ,,GPG``11 verwenden ein Verfahren namens ,,Web of Trust``
um die Identität einer Person sicherzustellen. Das Verfahren geht davon
aus, dass jeder Nutzer ein paar anderen ,,vertraut``. Vertrauen wird
definiert als die Sicherheit, dass ein public key tatsächlich zu der
Person gehört, die quasi auf dem ,,Namensschild`` steht. Es gibt auch
Institutionen, die nach Vorlage des Personalausweises ein solches
Vertrauen ,,aussprechen``; der Heise-Verlag hat sich in den letzten Jahren
als eine solche Institution
engagiert12. Ein Nutzer, der einem
anderen vertraut, signiert dessen public key mit seinem eigenen private
key. Digitale Signaturen wurden im Kapitel 8 behandelt.
Bekommt nun ein Nutzer, der einigen anderen sein Vertrauen ausgesprochen
hat, einen ihm unbekannten public key, kann er überprüfen, ob dieser
vielleicht mit einem Schlüssel seines Vertrauens signiert wurde.
Überlicherweise wird bei einem solchen ,,trust check`` über mehrere
Ebenen rekursiv nach einem ,,Pfad`` gesucht. Wird auf diese Weise ein Weg
zu dem in Frage stehenden Schlüssel gefunden, so kann man zumindest mit
begründeter Zuversicht davon ausgehen, dass die Identität der Person mit
der auf dem Schlüssel übereinstimmt.
Florian octo Forster, 2003-01-31